Seite 28 - Bruggbeckle

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Hauptsache ist:
möglichst viel
Obst essen. Denn in ihm stecken
jene interessanten Stoffe, die wir
mit dem Namen Vitamine be-
zeichnen. Um gesund zu bleiben, muss der Mensch nur wenige
Tausendstelgramm dieser Substanzen zu sich nehmen: Skorbut,
englische Krankheit, Beri-Beri und Pellagra sind auf das Fehlen
der Vitamine in der Nahrung zurückzuführen.
In diesem Zu-
sammenhang wird auch der
geniale Beobachter und Heil-
künstler
Herr Pfarrer Kneipp zitiert, der die Verwendung
von grobem Mehl fordert,
da feines nicht viel taugt.
Dieser Monat kann tödlich
werden. Zum einen, wenn
man Pilze verwechselt: den
Steinpilz mit dem Satans-
pilz, den Champignon mit dem furchtbar giftigen Knol-
lenblätterpilz.
Die Tollkirsche ist ein weiterer Feind fürs mensch-
liche Leben: schon drei Beeren führen den Tod herbei.
Besonders
trügerisch sei die Einbeere, die so
saftig und vertrauenserwe-
ckend hersieht.
Nach einem Schlangenbiss ist die
Bisswunde
auszusaugen, auszubrennen oder auszuätzen. Empfehlenswert ist
auch Aderlass.
Ob der weiters empfohlene Alkohol in kon-
zentrierter Form zu trinken oder äußerlich anzuwenden
ist, wird nicht erwähnt.
Ein guter Lodenmantel aus po-
röser, imprägnierter Wolle hält
warm und bleibt auch bei Re-
gen leicht, weil das Wasser an
ihm abläuft, während anderes Material zu einer nassen Kutte wird.
Da die sonnenscheinarme Zeit auf die Stimmung des
Menschen drücke, ist ein Bummel in der Herbstluft an-
gesagt.
Er entlüftet unsere Seele und läßt alle beengenden Dünste
abziehen, die beim Gedanken an unbezahlte Steuern, an Miete und
die letzte Rüge des Herrn Prinzipals in unserem Hirn sich gebildet
haben. „Nimm ein gutes Buch zur Hand und zünde dir dazu einen
Glimmstengel an. Es ist dies eine oft erprobte billige Medizin, die
uns nichts kostet und das seelische Gleichgewicht wieder herstellt.
Probatum est. Nur sagen darf man's nicht!“
„Am Morgen beim Aufstehen
machen wir eine kurze Abrei-
bung der Haut mit lauem Was-
ser, das wir am Abend vorher
auf's Nachtkästchen gestellt haben. Dann frottieren wir uns kurz
und kräftig trocken und decken uns im Bett nochmal auf eine Vier-
telstunde gut zu. Das erfrischt außerordentlich. Jetzt erst gehen wir
an die übliche Morgentoilette, wobei wir nicht vergessen, so tief
wie möglich einzuatmen mit Seitwärtsführen der gestreckten Arme,
und ebenso tief ausatmen, indem wir die Arme über der Brust ver-
schränken und durch kräftiges Drücken auf den Brustkorb die Aus-
treibung der Atemluft erleichtern. Wer diese einfache Atemübung
morgens und abends durchführt, wird bald zu seinem Erstaunen
merken, dass er viel mehr Luft einatmen kann wie vorher.“