Seite 27 - Bruggbeckle

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Da ist es richtig, auch
aufzuräumen mit all den
Schlacken und Ermü-
dungsstoffen, welche in der
kalten Jahreszeit beim Sitzen im Wirtshaus oder hinter
dem Ofen sich angesammelt haben.
Empfohlen wird eine Frühling- oder Blutreini-
gungskur mit Holundertee: 8 grüne Holunder-
blätter kleinschneiden, mit einem Viertelliter
kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten
ziehen lassen; zwei Wochen lang jeden Tag zwei
Tassen trinken.
Weitere Elemente dieser Kur sind die anregende Kraut-
suppe und Salate von Löwenzahn, Huflattich und
Brennnessel.
Der Darm schließlich kann auf unschuldigste
Weise dadurch angeregt werden, wenn man halbstündlich einen
Esslöffel Gerstenwasser einnimmt.
„Baden: es gibt gewiss nichts
gesünderes als die Bewegung
in lauem Wasser, nur mit dem
Badezeug bedeckt.“
Man solle
aber nicht mit vollem Magen baden und nicht tauchen,
wenn das Trommelfell ein Loch hat. Wenn man einen
Krampf imWasser kriegt, ist Kaltblütigkeit und Beherr-
schung zu bewahren und mit Rückenschwimmen oder
Wassertreten Kraft zu sparen. Wer nicht schwimmen
kann, soll auch nicht rudern.
„Denkt daran, dass jährlich Hunderte von Menschen ertrinken
durch Kentern der Kähne, die durch mutwilliges Schaukeln oder
Platzwechsel auf dem Wasser umgekippt sind.“
Der Sonnenstich würde
unmöglich sein, wenn der
Kopf nicht direkt von den
Sonnenstrahlen getroffen
wird –
„also Hut aufsetzen oder ein weißes Taschentuch als Kappe
tragen, dann kann nichts passieren.“
Hitzschlag, Wundlaufen
(Wolf) und infantiler Hitzschlag seien weitere Probleme,
wenn die Sonne im Juli viel Kraft bekommt. Die meisten
Kleinkinder sterben im Sommer an Ernährungsstörun-
gen, Ruhr und Brechdurchfall. Die Kuhmilch spielt da-
bei große Rolle, da sie bei Hitze und vor allem Gewitter-
bildung leicht durch das Wuchern von Säurebakterien
verdirbt. Gewarnt wird davor, durch Hinzugeben von
Natron, Soda oder Borax diesen Vorgang verhüten zu
wollen.
„Brustkinder sind weniger anfällig.“
Die Fliegen als Krank-
heitsboten gelte es auszu-
schalten durch Drahtgitter
vor den Fenstern. Aus-
räuchern könne man Keller und Ställe durch
ein in der
Apotheke gemischtes Pulver, das mit einem Salpeterpapier zur Ver-
brennung gebracht wird.
Der Qualm muss bei geschlossenen
Fenstern vier Stunden einwirken.
Die sommerliche Fleisch- bzw. Wurstvergiftung, noch
mehr aber die Fisch- und Miesmuschelvergiftung stellen
eine sehr ernste Krankheit dar.
Bei Erbrechen, Durchfall und
Fieber befällt eine außerordentliche Schwäche die Erkrankten, und
unter Schwindelgefühl und Kräfteverfall trifft schließlich der Tod ein.