Seite 26 - Bruggbeckle

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„Vor allem müssen wir der Kleidung unsere Aufmerksamkeit zu-
wenden. Der Kopf sei bedeckt, besonders nach dem Haareschneiden
und bei Windeswehen. Der Hals sei frei und nicht hinter hohen
Krägen und vierfachem Schal vermummelt, die nur eine Wärme-
stauung und ein Schwitzen der Haut veranlassen, das zur Er-
kältung führen muß.“
Zudem wird Trikot-Unterkleidung
empfohlen, um Folgendes zu verhindern:
„Stellt euch vor,
ein Leinenhemd klebt vor Schweiß am Körper und der Wind fährt
durch den Rockärmel hinein – ein saftiger Rheumatismus ist das
mindeste noch, was da passieren kann.“
„Was um diese Zeit herum zu-
sammengehustet, - geräuspert
und – gespuckt wird, ist nicht
mehr schön! Und warum? Weil
die Menschen unvernünftig leben. Es ist eine Rücksichtslosigkeit
gegen seine Mitmenschen, wenn so ein Kranker mit seinem Stock-
schnupfen in die Kirche oder ins Wirtshaus geht und in einem
Raum, wo viele Menschen eng beieinandersitzen, herumniest! Das
dergibt dann besser, weil gleich ein Halbdutzend andere angesteckt
werden.“
(Wenn man heute in manche vereinsamte Wirtshäuser
und halbleere Kirchen schaut, ist die Ansteckungsgefahr
nicht mehr ganz so groß.)
Rezeptur für Tannenzapfentee: Ein grüner
Tannenzapfen, an dem möglichst viel Harz ist,
wird in vier Teile geschnitten und in einem hal-
ben Liter Wasser eine halbe Stunde gesotten,
abgeseiht - und der Tee ist fertig. Man trinke
halbstündlich einen Esslöffel voll.
Die Kinder sind in der
kalten Zeit besonders ge-
fährdet durch Masern,
Scharlach, Diphterie und
Keuchhusten. ¾ aller Kinder, die wegen einer Tuber-
kulose der Lungen
in den Sanatorien herumliegen, haben diese
bekommen im Anschluß an Masern.
„Daher Vorsicht, aller-
größte Vorsicht und die Temperatur sorgfältig messen.“
Tipps gibt es auch noch zur Heilung des Frostschadens,
also rotbraune Flecken oder Beulen:
„..die bresthaften Stel-
len kräftig kneten und mit Franzbranntwein, Salatöl oder Lilienöl
einreiben.“
„Märzensonn und Aprilwind
– verdirbt der Mutter schönstes
Kind.“
Rogliges Blut als Folge der Umwälzung im Stoffwechsel und der
Seele des Menschen
werden ebenso abgehandelt wie der
Zittrachen. Die Einflüsse der Witterung auf unser Wol-
len und Handeln wird mit folgendem Beispiel verdeut-
licht:
In Italien gibt der Schirokko als schwüler, austrocknender
Südwind sogar einen juristischen Strafminderungsgrund ab.