Seite 98 - Bruggbeckle

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Vor zehn Jahren veröffentlichte Georg Keller sein erstes Buch „Lechwasser“,
in dem er von Flößern und anderen Originalen berichtet.
Er hat von seinem Onkel die Bäckerei und Konditorei „Bruggbeckle“ in
Lechbruck übernommen und über drei Jahrzehnte geführt. Dennoch hat
­­er Zeit gefunden, Geschichten niederzuschreiben, die er selbst erlebt oder
die man ihm erzählt hat. Da im „Lechwasser“ nicht alle Erzählungen Platz
fanden, drängten ihn seine zahlreichen Freunde und Bekannten, seine amü-
santen Erinnerungen in einem weiteren Buch zu verewigen. Sein Vater hat
ihm das Talent zum Schreiben vererbt und wird ebenso in Bild und Erzäh-
lung „vorgestellt“ wie der Rest der weit verzweigten Familie, allen voran der
abenteuerlustige Dännler-Großvater.
Georg Keller erzählt, wie ihn sein Englischlehrer, genannt „Schwanenhals-
ritter“, von der akademischen Laufbahn abbringt, wie er als „weißer Sklave“
in München Berufserfahrung sammelt und das Großstadtleben kennenlernt,
und beschreibt den harten Alltag in einer Landbäckerei, der trotzdem genü-
gend Raum für Späße und Streiche bot.
Flößergeschichten fehlen ebenso wenig wie Auszüge aus einer Chronik, die
berichtet, dass die Lechbrucker in Notzeiten sogar Gras essen mussten. Von
seltsamen Begebenheiten und eigenwilligen Gestalten ist die Rede, wie sie in
jedem bayerischen Dorf vorkommen können: der Mesner Lotterkaspar und
die nächtliche Fahrt des Gemeinderates auf dem Kettenkarusell seien als
Beispiele genannt.